Das Bildungswerk ver.di in Niedersachsen bietet im August den Bildungsurlaub „Moorsoldaten und Zwangsarbeit, Rote Hilfe und Solidarität – Eine erfahrbare Spurensuche in Ostfriesland und im Emsland.“ an und wir möchten euch die Teilnahme ausdrücklich empfehlen.
Die Woche beinhaltet u.a. Berichte über soziale Widerstandspraxen in den Regionen zu Beginn des letzten Jahrhunderts, eine Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen des Gedenkens am Gedenkort der Moorsoldaten und in der KZ Gedenkstätte Esterwegen, eine Diskussion mit mit Geschichtsaktivist_innen und Gewerkschafter_innen über Zwangsarbeit und den Umgang von Firmen mit ihrer eigenen Geschichte und den Widerstand im ehemals roten Emden. Auf dem Fahrrad werden die historischen Orte praktischer Solidarität und Roter Hilfe entlang der niederländisch-deutschen Grenze und durch die Berichte von Zeitzeug_innen vorgestellt.
Mit dem Angebot sollen die Teilnehmer_innen zu einer aktiven Auseinandersetzung mit Unterdrückung, Ausgrenzung und Ungerechtigkeit motiviert werden. Ganz im Sinne von Esther Bejarano in ihrem Appell vor allem an die junge Generation: „Ihr seid nicht schuldig für das, was damals geschehen ist. Aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts von dieser Geschichte wissen wollt.“

Spannend zu lesen sind die Berichte aus der niederländischen Roten Hilfe in der RHZ 4-2018 (Seite 41-42) https://rote-hilfe.de/rhz-ausgaben/rote-hilfe-zeitung-4-2018 s.u.
und der Bericht der Roten Hilfe Oldenburg zu einer thematisch ähnlichen Veranstaltung in der Sonderzeitung „100 Jahre Rote Hilfe“ (Seite 6) https://rote-hilfe.de/100-jahre-rote-hilfe
Die Deutsch-Niederländische Initiative Fluchtwege 1933 – 1945 > informiert auf www.fluchtwege1933-1945.de über die Gedenkorte und Fluchtpraxen.
Was ist Bildungsurlaub?
In Niedersachsen, Bremen und Hamburg hast du einen gesetzlichen Anspruch auf fünf Tage Bildungsurlaub im Jahr. Du musst den Bildungsurlaub mit Hinweis auf das Seminar auf deiner Arbeitsstelle beantragen. Wenn keine dringlichen betrieblichen Gründe dagegensprechen, dürfte es keine Probleme geben.
Das wichtigste in Kürze
Der Bildungsurlaub wird von 18.-22. August 2025 stattfinden. Er beginnt und endet in Papenburg (Emsland). Die Kosten für die Woche betragen 500,00 € inkl. Unterkunft in Mehrbettzimmern, Halbpension und drei Mittagessen, Eintrittsgeldern und Fahrkarten.
Anmeldung
Du musst dich auf den Seiten des Bildungswerks für den Bildungsurlaub anmelden.
https://www.bw-verdi.de/angebote/bildungsurlaub/politik-gesellschaft/kurs/35254019/index.php

WEITERES zu den FLUCHTWEGEN…
Die niederländisch-deutsche Initiativgruppe Vluchtroutes / Fluchtwege 1933-1945 hat Gedenktafeln im Grenzgebiet erstellt, Näheres auf: https://fluchtwege1933-1945.de
Einen Bericht dazu gibt es in der RHZ 3/2018 auf Seite 6f, kann hier nachgelesen werden: https://www.rote-hilfe.de/rote-hilfe-zeitung s.u.
siehe auch: Zeit zum Lesen? Bücher für Rote Helfer_innen und auch andere
unter Punkt 10.: „Rode Hulp (Rote Hilfe) – Die Aufnahme deutscher Flüchtlinge im Groningerland“.
Von den Autor/en der IPSO-Geschichtsgruppe Groningen ist Mai 2018, übersetzt von Hans-Gerd Wendt, erschienen:
„Rode Hulp (Rote Hilfe) – Die Aufnahme deutscher Flüchtlinge im Groningerland“.
Der Faschismus im deutschen Reich zwang tausende Menschen zur Flucht ins Ausland. Nicht wenige entkamen über die Grenze in die Niederlande und fanden Schutz und Aufnahme bei der “Rode Hulp”. Die Geschichte dieser Menschen, vor allem aber auch die der hilfsbereiten Niederländer ist das Thema dieses Buches. Denn mit der gelungenen Flucht war der den Nazis Entflohene nicht unbedingt in Sicherheit. Die offizielle Politik der niederländischen Regierung war eher an einem guten Verhältnis zu Hitlerdeutschland gelegen, und so wurden – sobald man ihrer habhaft wurde – die Flüchtlinge wieder über die Grenze abgeschoben.
Für viele Emigranten war die “Rode Hulp”, die niederländische “Rote Hilfe”, die Rettung, denn diese Organisation brachte die doppelt Verfolgten unter, versteckte und ernährte sie, zum Teil über lange Jahre. Gleichzeitig wurde auch über die Grenze der Widerstand deutscher Antifaschisten unterstützt. Die Erinnerung an diese Hilfsleistungen ist auch für deutsche Leser wichtig, weil sie zum größten Teil in Deutschland unbekannt geblieben ist. Dafür haben die Autoren eine Menge von Zeitzeugen zu einem Zeitpunkt befragt, als dies gerade noch möglich war…
Eine Rezension von Silke Makowski ist in der RHZ 4 / 2018 /Seite 41f zu finden: „Einer der Emigranten hat wohl ein Jahr bei uns geschlafen und gefrühstückt“ siehe auch unter:https://www.rote-hilfe.de/rote-hilfe-zeitung s.u.
Auf folgender Seite gibt es weiteres dazu: http://www.ubbo-emmius-gesellschaft.de
„Rode Hulp. Rote Hilfe. Flucht in die nahen Niederlande
Die Geert Sterringa Stiftung und die Autoren der “Rode Hulp” (Rote Hilfe) haben uns freundlicherweise erlaubt, die Kapitel 6 und 7 in deutscher Übersetzung auf unsere Homepage zu übernehmen. Zugrunde liegt dem die Übersetzung von H.-G. Wendt.Dirk Akkermans auf niederländischer und Michael Skoruppa auf deutscher Seite haben die Texte für die deutsche Veröffentlichung vorbereitet. Wir danken für die Erlaubnis zur Veröffentlichung der Texte und der Abbildungen
Kapitel 6: Flüchtlingshilfe durch die illegale KPD in Ostfriesland (pdf). http://www.ubbo-emmius-gesellschaft.de/Kapitel6.pdf
Kapitel 7: Illegale Fluchtwege im Grenzgebiet (pdf). http://www.ubbo-emmius-gesellschaft.de/Kapitel7.pdf
Bericht über eine Flucht 1933 in die Niederlande (pdf) http://www.ubbo-emmius-gesellschaft.de/Fluchtweg%20Pfingsten%2033.pdf
Bericht über eine Flucht 1938 vom KZ Esterwegen in die Niederlande (pdf). http://www.ubbo-emmius-gesellschaft.de/Flucht.pdf“






