Die Rote Hilfe – Ortsgruppe Oldenburg lädt ein zur Radtour zu Fluchtwegen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet: 31.5.-2.6.

Radtour zu Fluchtwegen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet: 31.5.-2.6.

Hendrik Schwertmann (1981)


Da war wohl eine Grenze, aber die galt für uns nicht. Da war bei uns kein Unterschied. Wir waren Arbeiter. Sie waren auch Arbeiter.“ – Hendrik Schwertmann, Landarbeiter aus Finsterwolde (Niederlande)

Die Fluchthilfe über die deutsch-niederländische Grenze rettete vielen politischen Gegner_innen des Nationalsozialismus das Leben. Organisiert von der illegalen KPD und der Roten Hilfe, ausgeführt und unterstützt von der lokalen Bevölkerung im Grenzgebiet, ist sie ein herausragendes Beispiel grenzüberschreitender Solidarität und Menschlichkeit. 

Wir wollen uns im Rahmen des 100. Jubiläums der Roten Hilfe mit diesem Teil unserer Geschichte befassen. Hierzu bietet die OG Oldenburg eine historisch-politische Bildungsreise auf den Fluchtwegen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet an. Mit dem Fahrrad werden wir die Wege der Genoss_innen befahren und uns über die Fluchthilfe informieren. Die Reise beinhaltet auch einen Besuch der Gedenkstätte Esterwegen.

Schleuse in Nieuwe Statenzijl

Bitte schreibt ein paar Sätze zu Euch und warum Euch die Reise interessiert. Bis zum 6. April geben wir Euch Bescheid, ob ihr teilnehmen könnt.

Die Selbstbeteiligung wird bei 85-100 Euro liegen. Falls Ihr Euch das nicht leisten könnt, meldet Euch bitte trotzdem an und schreibt das in die Anmeldung. Enthalten sind: Unterbringung in Mehrbettzimmern, Verpflegung, Fähre, Guides. An- und Abreise müssen selbst organisiert und bezahlt werden.

Bitte bringt ein fahrtüchtiges Fahrrad mit. Wir können auch in begrenztem Umfang Räder oder E-bikes bei einem Fahrradverleih organisieren. Das müsstet ihr zusätzlich bezahlen. Bitte gebt bei eurer Anmeldung an, falls ihr davon Gebrauch machen wollt. Wir setzen uns dann mit euch in Kontakt und besprechen alles weitere. 


Für die Radtour braucht Ihr keine außerordentliche körperliche Fitness, jedoch solltet Ihr in der Lage sein, an einem Tag ca. 70 km auf ebenen Wegen – aber womöglich mit ordentlich Gegenwind – zu fahren. 


Das Angebot richtet sichvorrangig an Mitglieder der Roten Hilfe e.V. Bei großer Nachfragewerden wir die Radtour ohne Übernachtungen und ohne Besuch der Gedenkstätte am 21. September noch einmal als Tagestour anbieten.

Organisiert von der Rote Hilfe OG Oldenburg.
In Kooperation mit der Initiative Fluchtwege 1933-1945

Siehe dazu auch:

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Von den Autor/en der IPSO-Geschichtsgruppe Groningen ist Mai 2018, übersetzt von Hans-Gerd Wendt, erschienen:

„Rode Hulp (Rote Hilfe) – Die Aufnahme deutscher Flüchtlinge im Groningerland“.

Der Faschismus im deutschen Reich zwang tausende Menschen zur Flucht ins Ausland. Nicht wenige entkamen über die Grenze in die Niederlande und fanden Schutz und Aufnahme bei der “Rode Hulp”. Die Geschichte dieser Menschen, vor allem aber auch die der hilfsbereiten Niederländer ist das Thema dieses Buches. Denn mit der gelungenen Flucht war der den Nazis Entflohene nicht unbedingt in Sicherheit. Die offizielle Politik der niederländischen Regierung war eher an einem guten Verhältnis zu Hitlerdeutschland gelegen, und so wurden – sobald man ihrer habhaft wurde – die Flüchtlinge wieder über die Grenze abgeschoben.
Für viele Emigranten war die “Rode Hulp”, die niederländische “Rote Hilfe”, die Rettung, denn diese Organisation brachte die doppelt Verfolgten unter, versteckte und ernährte sie, zum Teil über lange Jahre. Gleichzeitig wurde auch über die Grenze der Widerstand deutscher Antifaschisten unterstützt. Die Erinnerung an diese Hilfsleistungen ist auch für deutsche Leser wichtig, weil sie zum größten Teil in Deutschland unbekannt geblieben ist. Dafür haben die Autoren eine Menge von Zeitzeugen zu einem Zeitpunkt befragt, als dies gerade noch möglich war…

Eine Rezension von Silke Makowski ist in der RHZ 4 / 2018 /Seite 41f zu finden: „Einer der Emigranten hat wohl ein Jahr bei uns geschlafen und gefrühstückt“ siehe auch unter: https://www.rote-hilfe.de/rote-hilfe-zeitung

Auf folgender Seite gibt es weiteres dazu: http://www.ubbo-emmius-gesellschaft.de

„Rode Hulp. Rote Hilfe. Flucht in die nahen Niederlande

Die Geert Sterringa Stiftung und die Autoren der “Rode Hulp” (Rote Hilfe) haben uns freundlicherweise erlaubt, die Kapitel 6 und 7 in deutscher Übersetzung auf unsere Homepage zu übernehmen. Zugrunde liegt dem die Übersetzung von H.-G. Wendt.Dirk Akkermans auf niederländischer und Michael Skoruppa auf deutscher Seite haben die Texte für die deutsche Veröffentlichung vorbereitet. Wir danken für die Erlaubnis zur Veröffentlichung der Texte und der Abbildungen

Kapitel 6: Flüchtlingshilfe durch die illegale KPD in Ostfriesland (pdf). http://www.ubbo-emmius-gesellschaft.de/Kapitel6.pdf

Kapitel 7: Illegale Fluchtwege im Grenzgebiet (pdf). http://www.ubbo-emmius-gesellschaft.de/Kapitel7.pdf

Bericht über eine Flucht 1933 in die Niederlande (pdf) http://www.ubbo-emmius-gesellschaft.de/Fluchtweg%20Pfingsten%2033.pdf

Bericht über eine Flucht 1938 vom KZ Esterwegen in die Niederlande (pdf). http://www.ubbo-emmius-gesellschaft.de/Flucht.pdf

Die niederländisch-deutsche Initiativgruppe Vluchtroutes / Fluchtwege 1933-1945 hat Gedenktafeln im Grenzgebiet erstellt, Näheres auf: https://fluchtwege1933-1945.de

Einen Bericht dazu gibt es in der RHZ 3/2018 auf Seite 6f, kann hier nachgelesen werden:  https://www.rote-hilfe.de/rote-hilfe-zeitung
 

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