Für Infos
Rund um Verhalten auf Demos, Polizeigewalt, Repressionen, böse Briefe etc. klickt gerne auf folgenden Link:
antirepression.noblogs.org/tipps
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Ihr geht auf die Seite der Bundesorganisation der RH e.V. https://rote-hilfe.de/material
ODER
ihr besucht uns in unseren Sprechstunden!
GEFANGENEN SCHREIBEN!
Solidarität mit den gefangenen Freund_Innen, Gefährt_Innen und Genoss_Innen
Nicht nur am Internationalen Tag der Politischen Gefangenen
Schreibt den Gefangenen!
Knäste sind da, um Menschen voneinander zu isolieren. Deshalb müssen wir die Verbindung nach draußen gewährleisteb. Direkter Kontakt mittels Briefverkehr ist einer der besten Wege, Gefangene nicht allein zu lassen gegenüber staatlichen Kontroll- und Disziplinierungsinstanzen.
Ein Gruß per Postkarte ist auch immer ein Lichtblick!
Die Isolation durchbrechen – Briefe in den Knast!
Das Leben im Knast ist tot langweilig, und jegliche Nachricht die etwas Licht bringt, egal ob sie von einer bekannten oder unbekannten Person kommt, ist stets willkommen. Für Inhaftierte zählt daher der Erhalt von Briefen zu den wenigen Lichtblicken im alltäglichen Grau des vor-sich-hin-lebens in der Anstalt. Hinter den Mauern mit Stacheldraht, Wachtürmen und bewaffneten Schließern gibt es kaum menschliche Nähe und Gefühle, sondern Unterordnung und den täglichen Kampf ums Überleben. Aber eine Möglichkeit diese Mauern der Passivität und Kälte zu überwinden ist das Schreiben von Briefen an Gefangene
Wie schreibe ich Gefangenen?
Es ist erstmal ungewohnt, einer fremden Person zu schreiben. Um diese Anfangshürde zu überwinden, kannst Du im ersten Kontakt z. B. schreiben, wer du bist, wie Du von dem Fall gehört hast oder was Du dazu denkst. Wie ausführlich Du bist, bleibt alleine Dir überlassen. Du musst nur immer bedenken, dass die Post auch von den staatlichen Autoritäten gelesen wird. Viele, die Gefangenen schreiben, haben Angst, über Dinge aus ihrem eigenen Leben zu sprechen, weil sie glauben, dass es die Inhaftierten deprimieren könnte oder diese gar nicht daran interessiert seien. In einigen Fällen kann dies auch mal zutreffen, aber insgesamt kann ein Brief der hellste Punkt eines Tages hinter Gittern sein.
Briefe und Postkarten zu bekommen, kann im Knast sehr wichtig sein. Denn sie können vermitteln, dass die*der Gefangene nicht alleine ist und Briefe lesen und beantworten, stellt eine Beschäftigung während des Einschlusses dar. Wenn ihr euren Freunden im Knast schreiben wollt, beachtet einige Dinge: schreibt nichts zum Verfahren/Vorwurf, nichts zu anderen, begangenen „Straftaten” und nichts über Flucht und Meute¬ rei. In der U-Haft wird jeder Brief gelesen. Nummeriert die Seiten und die Briefe, sodass nachvollziehbar ist, wenn ein Brief/Teile eines Briefs verschwinden. Es kann sinnvoll sein nicht eure staatlichen Namen und Adresse zu verwenden, sondern sich einen Alias auszudenken und sich die Antwort an den örtlichen Infoladen schicken zu lassen.
weitere Tipps
- Absender*in nicht vergessen: Auch bei Postkarten sollte immer eine Adresse als Absender*in geschrieben werden. Einige Gefängnisse lassen die Post sonst nicht durch und nur so haben die Gefangenen die Möglichkeit zu antworten.
- Briefmarken mitschicken: Legt nach Möglichkeit immer Briefmarken bei. So können die Gefangenen euch und anderen antworten, ohne dafür im Knast teuer bezahlen zu müssen.
- Briefe nummerieren: Um nachvollziehen zu können, ob Briefe wirklich zugestellt worden sind, ist es hilfreich, die Briefe fortlaufend zu nummerieren.
- Zusätzliches Material: Du kannst auch Fotos, interessante Texte oder Kopien aus Zeitschriften mitschicken. Die Vorgaben dazu sind in den einzelnen Haftanstalten unterschiedlich. Fragt auch das bei den jeweiligen Gefangenen oder der JVA nach.
Einen ausführlichen Artikel zum Thema Gefangenen schreiben findest du hier.