Solidarität mit unserer Genossin – denn gemeint sind wir alle!

Wir teilen an dieser Stelle einen Aufruf des Kiezkollektiv Hannover

Solidarität mit unserer Genossin – denn gemeint sind wir alle!

Am Freitag, den 25. August steht mit unserer Genossin erneut eine Person vor Gericht, die an einer solidarischen Blockadeaktion gegen eine drohende Zwangsräumung teilgenommen hat. Ihr wird Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Bisher gab es Verhandlungen gegen 5 weitere Beteiligte.

Im Rahmen einer Zwangsräumung in Linden Mitte im Juli 2015 waren damals über 50 Menschen gekommen, um zu zeigen, was sie von dem Vorgehen halten: Nämlich gar nichts. Die Reaktion von Behörden und Polizei war ebenso eindeutig: Eine mit völlig überzogener Gewalt durchgesetzte Räumung und Repression im Anschluss. Mit über 80 Einsatzkräften war die hannoversche Polizei damals vor Ort. Mit Faustschlägen ins Gesicht und Pfeffersprayeinsatz verschafften sie Gerichtsvollzieher und Schlüsseldienst Zugang zum Hinterhaus. Die Straße wurde für mehrere Stunden gesperrt. Im Anschluss an die Aktion wurden die ca. 50 Aktivist*innen für ca. 3 Stunden auf der Straße festgehalten und daraufhin erkennungsdienstlich behandelt.

Ziel der Solidaritätsaktion war es auch, das Thema Zwangsräumungen und Verdrängung von Menschen aus ihren langjährigen Wohnvierteln aus der Unsichtbarkeit in das öffentliche Bewusstsein zu holen. Es war eine der ersten öffentlichen Aktionen gegen Zwangsräumungen in Hannover. Das rigorose und gewaltvolle Vorgehen der Behörden hat damals schon deutlich gemacht: Sie wollen eine Bewegung zerschlagen, bevor sie sich entwickeln kann. Sie wollen Nachbar*innen, Familien und Arbeitskolleg*innen einschüchtern, die sich zukünftig mit Menschen solidarisieren könnten, die ihre Verdrängung nicht einfach hinnehmen wollen.

Die Zwangsräumungen finden in der Regel still und leise statt und werden von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Dabei ist es nicht die
„Schuld“ der Mieter*innen, dass sie ihre Wohnungen verlieren. Oft sind der Verlust des Arbeitsplatzes oder prekäre Jobs mit zu niedrigem
Einkommen die Auslöser. Ursache ist jedoch eine Politik, die das Gewinnstreben von Immobilienunternehmen über das Grundrecht auf eine angemessene Wohnung stellt.

Unser öffentlicher Protest und Widerstand gegen Zwangsräumungen und Verdrängung sind ein legitimes Mittel, um diese Misere sichtbar zu machen.

Kommt zum Verhandlungstermin! Seid solidarisch! Wir bleiben. Alle.

Verhandlungstermin: Freitag, den 25. August 09:00 Uhr, Amtsgericht
Hannover Volgersweg 1, Saal 3014 (Neubau)