Kommt und guckt – ein modernes Theater

racial prof

Was gegeben wird:

Widerstand gegen racial profiling – 

Prozess am 15.04. um 13.15. Uhr im Amtsgericht Hannover, Volgersweg 1

„Das Stück um etwas, was es gar nicht gibt“

oder – frei nach Morgenstern – „Weil«, so schließt er messerscharf, »nicht sein kann, was nicht sein darf.«“

oder „racial profiling“

Ein Stück in zwei Akten – vorläufig…

Der erste Akt

Zeit: Im Frühjahr 2018

Ort: Faust – Gelände in Linden –Nord

Mitwirkende:

  • eine Person, der ihr Handy abhanden gekommen war
  • ein paar weitere vom Fest kommende Personen
  • Anwesende Polizei
  • drei Männer mit schwarzer Hautfarbe
  • ZuschauerInnen, diverse, unbeteiligt

Inhalt soweit bekannt laut Unbeteiligtem Zuschauer (kurze Inhaltsangabe):

Einer Person kam auf einem Fest ein Handy abhanden. Es ergibt sich die Frage, wo das wohl geblieben wär. Die Anwesende Polizei erkennt umgehend: das können jetzt ja wohl nur die Schwarzen Männer haben. Also werden diese umzingelt und kontrolliert, außer ihnen sonst nix und niemand. Das fällt auf. Einigen Vom Fest Kommenden. Sie fragen also, was das denn solle und geben breitwillig den Hinweis an die Anwesende Polizei, dass racial profiling verboten wäre – möcht ja sein, die wissen das noch nicht. Manchen sind solcherlei Hinweise jedoch unbequem, sie werden bös und ungehalten, vielleicht ist es, sie fühlen sich ertappt. Jedenfalls besorgen sie sich mehr von ihrer Sorte. Die Menge der Anwesenden Polizei wird größer, und mit neuer Stärke aggressiver.

Die Vom Fest Kommenden kriegen Platzverweise, eine Ingewahrsamnahme wird vorgenommen, ein Prozess wird angesetzt weil, es soll zu Ordnungswidrigkeiten gekommen sein, eine Anzeige wird geschrieben, betitelt „Angriff auf Vollstreckungsbeamte“. Man sieht: die Anwesende Polizei hatte massenweise Sachen zu tun und konnte sich der Vom Fest Kommenden kaum erwehren.

Es bleiben viele Fragen offen: War das nun das verbotene geheimnisumwitterte „racial profiling“? Hatten die Vom Fest Kommenden also nicht nur die notwendige Zivilcourage sondern auch die Bürger_innenpflicht da einzuschreiten? Oder dürfen Bürger_innen doch nicht fragen, was die Anwesende Polizei so treibt? Hat nicht im Gegenteil die Anwesende Polizei IMMARECHT, wenn sie etwas zu Recht für Recht erkennt und danach handeln tut? Haben sich die Vom Fest Kommenden nur gut als solche getarnt und waren in Wahr- und Wirklichkeit nichts als Störer_innen, nämlich der öffentlichen Ordnung und Sicherheit, zum Beispiel? Ist es ein Angriff auf Vollstreckungsbeamte, wenn diese diese Störer_innen aka Vom Fest Kommenden dann angreifen? Oder ist es eben nicht vielmehr die ureigene Aufgabe von so Vollstreckungsbeamtens, eben zu vollstrecken(!) komme was da wolle und aber ihnen jedenfalls nicht in die Quere?

So – bei diesem Endes des ersten Aktes – sahen Sie betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen….

Kommen und sehen Sie jetzt aber die Fortsetzung –

der zweite Akt

Zeit: 15.04. um 13.15. Uhr

Ort: im Amtsgericht Hannover, Volgersweg 1

Mitwirkende:

  • Die Justiz
  • Anwesende Polizei
  • Vom Fest Kommende aka Störer_innen aka Angeklagte
  • Eine Verteidigung

Und Sie, die Zuschauer_innen

Sie, wie immer, sollten noch bedenken beim Besuch des Stückes, dass es weitere laufende Ermittlungen gegen andere Personen als den in diesem Verfahren Beschuldigten geben könnte.

Inhalt: eine Anzeige, betitelt „Angriff auf Vollstreckungsbeamte“, wird verhandelt

Die Beteiligten, zumindest einige, wünschen sich ein zahlreiches Erscheinen eines kritischen Publikums