Gerechtigkeit für Lorenz – Demonstration in Oldenburg, Freitag, 25.o4.

Wir dokumentieren den Aufruf:

In der Nacht zu Ostersonntag wurde Lorenz in der Oldenburger Innenstadt von der Polizei erschossen. Lorenz war erst 21 Jahre alt.

Viele Medien diffamierten und entmenschlichen ihn bereits als “Messer-Angreifer”. Dabei sind viele Fragen noch offen.

Für uns ist klar:

Lorenz darf auf keinen Fall vergessen werden!

Der Fall muss ordentlich aufgearbeitet werden und Konsequenzen nach sich ziehen. Lorenz muss Gerechtigkeit erfahren!

Schließt euch daher unserer Demonstration an:

Am Freitag, 25.4., gehen wir für Lorenz auf die Straße.

Start ist am Pferdemarkt um 18 Uhr.

Wir stehen geschlossen gegen Rassismus, der auch bei der Polizei strukturell ist.

Der Mord an Lorenz ist kein Einzelfall!

Es zeigt sich immer wieder: Polizeieinsätze enden tödlich, wenn migrantisierte Menschen, BIPoCs und Schwarze Menschen betroffen sind. Es handelt sich nicht um Einzelfälle – im Gegenteil. Die Namen reihen sich aneinander, auch in der Nähe von Oldenburg: Lamin Touray (Nienburg), Qosay Khalaf (Delmenhorst).

Rassistische Polizeigewalt darf nicht ohne Konsequenzen bleiben!

Gerechtigkeit für Lorenz!

Version der „Bild“

Polizist erschießt Messer-Angreifer

+++ Polizei-Meldung +++

https://www.bild.de/regional/niedersachsen/delmenhorst-schusswaffengebrauch-nach-angriff-in-diskothek-6804d76d152a8d7823721069

Version 1

Flucht in Oldenburg endet tödlich – Schüsse nach erneuter Bedrohung

Als Polizisten den 21-Jährigen in einer benachbarten Straße stellen wollten, soll er bedrohlich auf die Beamten zugegangen sein und erneut Reizgas in ihre Richtung gesprüht haben. In dieser Situation machte der 27-jährige Polizist von seiner Schusswaffe Gebrauch.

https://www.kreiszeitung.de/lokales/oldenburg/toedliche-schuesse-der-polizei-in-oldenburg-bei-disco-einsatz-93693774.html

sowie

Auch vor zwischenzeitlich eingetroffenen Einsatzkräften der Polizei rannte der Mann zunächst davon. Als er auf eine weitere Streifenwagenbesatzung traf, ging er den Angaben zufolge „bedrohlich auf die Polizisten zu und sprühte dabei Reizstoff in ihre Richtung“. Dann gab einer der Polizisten die Schüsse ab. Gegen ihn wird nun ermittelt.

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/messer-vor-nachtclub-gezuckt-polizeischusse-in-oldenburg-treffen-21-jahrigen-todlich-13568380.html

Version 2

Tödliche Polizeischüsse in Oldenburg trafen 21-Jährigen von hinten

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Toedliche-Polizeischuesse-in-Oldenburg-trafen-21-Jaehrigen-von-hinten,oldenburg2776.html

Version in der TAZ

… Asena sagt, sie habe während der Flucht vor einem Café gesessen, das zwischen der ersten und der zweiten Begegnung mit der Polizeistreife liegt: „Da kam Lorenz angerannt und hinter ihm waren Polizisten.“ Sie habe gesehen, wie er in die Achternstraße eingebogen sei. „Sekunden später sind diese Schüsse gefallen.“ Warnrufe oder dergleichen habe sie von der Polizei nicht gehört. Überprüfen lässt sich ihre Aussage nicht. …

https://taz.de/Oldenburger-Polizei-erschiesst-Schwarzen/!6083144

und der ZEITonline

… Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) sagte: «Die Obduktionsergebnisse werfen schwerwiegende Fragen und verheerende Vorwürfe auf, die im Rahmen der weiteren Ermittlungen schonungslos beantwortet und aufgeklärt werden müssen.» Doch wie in jedem rechtsstaatlichen Verfahren gelte auch in diesem Fall die Unschuldsvermutung.

Und

(Oldenburger Polizeipräsident) Sagehorn. «Öffentlich wird sich die Polizei nicht zum laufenden Verfahren äußern, um die sorgfältige und professionelle Ermittlungsarbeit nicht zu gefährden.» …

https://polizeischuesse.cilip.de

Polizeiliche Todesschüsse

Seit der Wiedervereinigung wurden mindestens 372 Personen durch Kugeln der deutschen Polizei getötet.

Wir zählen von 1976 bis 1990 außerdem 153 tödliche Schüsse allein in Westdeutschland.

… Seit 1976 dokumentiert die Zeitschrift Bürgerrechte & Polizei/CILIP deshalb die Hintergründe zu den durch die Polizei verursachten Todesfällen. Dabei sammeln wir Informationen zur Beteiligung von Sondereinheiten, der Zahl jeweils abgegebener Schüsse und der Situation, in der sich die Schussabgabe zutrug.

So ist etwa von Bedeutung, ob die Getöteten selbst bewaffnet waren, sich womöglich in einer psychischen Ausnahmesituation befanden oder, wie es häufig geschieht, in ihrer eigenen Wohnung erschossen wurden.