08.05. um 17.30 am Mahnmal Gerichtsgefängnis
„Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht.
Seid solidarisch!
Helft einander!
Achtet auf die Schwächsten!
Bleibt mutig!
Ich vertraue auf die Jugend, ich vertraue auf euch!
Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“
(Esther Bejarano, siehe auch: https://hannover.rote-hilfe.de/wir-trauern-um-esther-bejarano/)
Am 10. April 1945 marschierten die Alliierten über die Limmerstraße in Hannover ein. Einen Monat später, am 8 Mai, kapitulierten die Faschisten. 2024 jährt sich dieser Tag zum 79. Mal. Für uns ist dieser Tag Anlass zu gedenken. Wir gedenken den millionenfach ermordeten Jüd_innen, Sinte_zza und Rom_nja, Zwangsarbeiter_innen, Kommunist_innen, Antifaschist_innen und anderen Linken, Kriegsgefangenen, als „aussätzig“ gelabelten Menschen wie Homosexuelle oder vermeintlich Behinderte und denen, die dem Rassenwahn der deutschen Besatzung zum Opfer fielen. Wir sagen, “Erinnern heißt kämpfen!“
Darum rufen wir zur gemeinsamen Kundgebung auf um ein Zeichen gegen jeden Faschismus zu setzen und unsere Solidarität mit allen vom Faschismus bedrohten Menschen auszudrücken. Antisemitismus und Rassismus sind seit jeher Kern deutscher Ideologie und seit der ersten Staatsgründung bis heute Teil der deutschen Gesellschaft. Genauso wie es nie eine ernstzunehmende und konsequente Entnazifizierung gab war der gesellschaftliche Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus meist Symbolpolitik oder gar nicht existent. Rechter Terror, NSU, Halle und Hanau sind keine Einzelfälle, sondern die Konsequenz dieser deutschen Ideologie und des daher erwachsenen politischen Handelns: zum einen z.B. die aus dem faschistoiden Parolenfundus fast wortgleich widerholten Verlautbarungen, zum anderen die weitgehende Tolerierung oder sogar Förderung neurechter bis faschistischer Gruppierungen.
Zu den Kontinuitäten des deutschen Faschismus gehören nicht nur die Nazis auf der Straße, in Polizei und Parlamenten, sondern auch die deutsche Appeasementpolitik mit faschistischen Regierungen und Diktaturen weltweit. Unser “Nie Wieder“ kann kein “Nie Wieder Krieg sein“ auf den Kosten von Betroffenen überall, sondern muss ein klares “Nie Wieder Faschismus sein“. Ob in Hannover, Kiew oder Kobane. Daher ist ein konsequenter und radikaler Antifaschismus nötiger denn je.
Lasst uns gemeinsam den Faschist_innen entgegentreten und solidarisch mit unseren Genoss_innen auf der ganzen Welt sein.