in Gedenken an Sara, Rojbîn, Ronahî in Hannover: Kein Vergeben – Kein
Vergessen.
Solange die Gerechtigkeit im Dunkeln bleibt, sind Frankreich
und Deutschland schuldig!
NAV-DEM Hannover e.V.
Am 9. Januar 2013 ermordete ein mutmaßlicher Agent des türkischen Staats die drei kurdischen Aktivistinnen Sakine Cansiz (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn), Leyla Şaylemez (Ronahî) im Kurdistan Informationszentrum im Herzen von Paris. Sara war Mitbegründerin der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und Galionsfigur der kurdischen Frauenbewegung. Rojbîn war Mitglied des Kurdistan Nationalkongress (KNK) und in ganz Frankreich gut vernetzt und aktiv. Ronahî war Aktivistin der kurdischen Jugendbewegung. Der Mord war ein gezielter Versuch, den Ende 2012 begonnenen Dialogprozess zwischen Abdullah Öcalan und dem AKP-Regime zu sabotieren. Die PKK ließ sich trotz des schmerzhaften Verlustes ihrer Genossinnen nicht vom ihrem Kurs Richtung Verhandlungen zur Beilegung des Konflikts abbringen. Erst 2015 ende der Dialogprozess nachdem die AKP bei dem Parlamentswahlen herbe Verluste verzeichnete und das AKP/MHP-Regime erneut den Krieg aufnahm.
Der Mord an Sara, Rojbîn und Ronahî wurde nie aufgeklärt, da die französischen Behörden das Gerichtsverfahren so lange verschleppten, bis der Täter an einer Krankheit in U-Haft starb. Zwischendurch waren die Ermittlungen sabotiert worden und der Täter hatte vergeblich versucht aus dem Gefängnis zu fliehen.
Die kurdische Frauenbewegung und die kurdische Gesellschaft in Europa haben die drei Aktivist*innen nicht vergessen und sind bisher nicht müde geworden, die Aufklärung des Dreifachmordes zu fordern. Auch zum 8. Jahrestag ihres Todes wird es Proteste und Gedenkveranstaltungen geben, in Paris und dezentral in vielen Städten.
In Hannover wird es eine Kundgebung mit Übergabe eines Informationsdossiers und Kranzniederlegung am französischen Honorarkonsulat (06.01.2021, 11.00 Uhr, Herrenstraße 6) sowie eine Demonstration geben (09.01.2021, 13.00 Uhr, Hauptbahnhof).
Wir wollen uns gegenseitig schützen und aufeinander Acht geben. Bitte denkt an eure Masken und haltet Abstand untereinander. Falls ihr euch krank fühlen solltest, bleibt lieber zuhause und erholt euch. Ihr könnt die Aktion unterstützen, indem ihr die Infos weitergebt und mit euren Freund*innen über Sara, Rojbîn und Ronahî bzw. die kurdische Frauenbewegung und ihren Kampf sprecht und so weiteres Bewusstsein schafft.
Liebe Freund:innen,
wir haben das Jahr 2021 mit weltweiten großen Widerstand und viele
Errungenschaften, aber auch mit neuen Gefahren abgeschlossen und starten
in das neue Jahr. Mit vereinter Kraft und globaler Organisierung können
wir unsere Zukunft selbstbestimmt in die Hand nehmen und das Paradigma
einer Gesellschaft mit Basisdemokratie, Frauenbefreiung und Ökologie
realisieren und damit gesellschaftliche Räume erkämpfen, um das Leben
lebenswerter zu machen. In diesem Sinne wünschen wir alle ein
kraftvolles und widerständiges Jahr!
Wir starten entsprechend auch mit einer Demonstration im neuen Jahr und
laden alle solidarischen Menschen und Gruppen herzlich ein, mit uns
zusammen kämpferisch auf die Straße zu gehen!
Demonstration: Kein Vergeben – Kein Vergessen. Solange die Gerechtigkeit
im Dunkeln bleibt, sind Frankreich und Deutschland schuldig!
Der Verband der Frauen aus Kurdistan in Deutschland (YJK-E) ruft neun
Jahre nach dem Attentat eines türkischen Auftragsmörders, der sich sehr
lange in Deutschland in faschistischen Strukturen organisierte und in
Paris die kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan
(Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî) feige ermordete, zu Protesten auf
und fordert die Bestrafung der Hintermänner.
Am 9. Januar 2013 wurden Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und
Leyla Şaylemez (Ronahî) von einem Auftragsmörder des türkischen
Geheimdiensts - MIT in Paris erschossen. Sakine Cansız (Sara) war
Mitbegründerin der PKK und der kurdischen Frauenbewegung, Fidan Doğan
(Rojbîn) war die Pariser Vertreterin des Kurdistan Nationalkongress
(KNK) und Leyla Şaylemez (Ronahî) war Aktivistin der Jugendbewegung. Die
drei Frauen widmeten ihr Leben dem Kampf für die Freiheit der Frauen und
der kurdischen Bevölkerung.
Dass der türkische Staat für das Attentat verantwortlich ist, werde
nicht mehr angezweifelt und die europäischen Regierungen müssten
Konsequenzen ziehen, fordert der Frauenverband: „Eines sollte nie
vergessen werden: Ihr könnt alle Blumen herausreißen, aber ihr könnt den
Frühling nicht verhindern. Ihr habt Angst vor Frauen und ihr solltet
euch weiter fürchten, denn wir werden unseren Kampf niemals aufgeben und
alle Angriffe scheitern lassen.“
Kommt mit uns zur Demonstration in Hannover in Gedenken an Sara, Rojbîn,
Ronahî. Solidarische Frauen- und Flintagruppen sind auch herzlich
eingeladen mit einer Grußbotschaft oder einem Redebeitrag teilzunehmen.
Meldet euch gerne vorher, wenn ihr einen Redebeitrag halten wollt.
Demonstration am 08.01.2022 um 14 Uhr am Ernst-August-Platz (Hannover
Hauptbahnhof). Ende der Demonstration ist dann am Opernplatz.
Hannover Frauenrat Ronahî und Nav-Dem Hannover
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Demokratisches Gesellschaftszentrum der Kurd*innen in Hannover